Partner: Ungesunde Vorbilder

Partner: Ungesunde Vorbilder - © Patrick Hermans - Fotolia

Rauchen, Trinken und fettes Essen in Beziehungen sind keine Seltenheit. Schwule Paare in langjährigen Beziehungen stiften sich zu schlechten Gewohnheiten an.

Dass sich Partner in langjährigen Beziehungen gegenseitig motivieren, schlechte Gewohnheiten abzulegen, ist in der Wissenschaft bereits bekannt. Eine neue Studie der University of Cincinnati hat nun ergeben, dass sich Pärchen auch zu schlechten und ungesunden Gewohnheiten anstiften. Befragt wurden die Teilnehmer nach ihrem Zigaretten- und Alkoholkonsum, nach ihrer Ernährung und den Schlafgewohnheiten. Studienautorin Corinne Reczek identifiziert dabei drei Modelle, wie es zur Beeinflussung kommt; durch direkten schlechten Einfluss, die Synchronisierung des Lebensstils und durch das Konzept der Eigenverantwortlichkeit.

Vorbildwirkung ist bekannt

„Fälle der Vorbildwirkung sind bekannt. Es kommt vor, dass ein Partner Alkohol trinkt und das dann übernommen wird“, erklärt Luigi Trenkler, Paartherapeut und Lektor an der „Sigmund Freud Privatuniversität Wien“.

Die Synchronisierung von schlechten Angewohnheiten ist fast ausschließlich in homosexuellen Beziehungen zu finden. Damit ist gemeint, dass sich Partner alleine nicht ungesund verhalten. Haben aber beide dasselbe Laster, kämpfen sie nicht dagegen an. Unter dem Stichwort der Eigenverantwortlichkeit wird nicht versucht, den Partner im Kampf gegen ungesunde Gewohnheiten zu unterstützen.

Gemeinsamkeiten sind nicht das Problem

In der Paartherapie lassen sich diese neuen Erkenntnisse allerdings kaum umsetzen. „Es gibt eine Maxime: Das Paar kommt in die Praxis, weil es selbst ein Problem sieht“, so Trenkler. „Von außen Probleme aufzeigen, ist sehr heikel und würde den Patienten entmündigen.“ Allerdings sieht der Paartherapeut die gemeinsamen Angewohnheiten, ob gesunde oder ungesunde, selten als Schwierigkeit in einer Beziehung. „Es ist eher ersichtlich, dass Unterschiede ein Problem werden können. Dies führt zu Konflikten. Gemeinsamkeiten sind zumindest für die Beziehungen förderlich“, erklärt Trenkler.

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