Wundscheuern

Jede stärkere Reibung lässt die Haut rau und wund werden. Insbesondere die Haut von Babys und kleinen Kindern ist dafür anfällig. Durch entsprechende Vorbeugung lässt sich das Problem weitgehend vermeiden.

Durch Wundscheuern wird die oberste, schützende Schicht der Haut abgerieben. Das geschieht hauptsächlich an relativ weichen Hautabschnitten über Gelenken und in Hautfalten. Ursache ist häufig das Reiben von festen Materialien gegen die Haut. Dabei ist die Reibung jedoch nicht stark genug, um eine Blase zu erzeugen, und der Druck nicht so ausgeprägt, wie dies beispielsweise beim Wundliegen der Fall ist.

Wundscheuern tritt bei Menschen aller Altersgruppen auf, besonders jedoch bei Kindern. Bei Babys können feste, nasse Windeln oder zu enge Höschen gegen die zarte Haut von Hüften und Bauch reiben. Das gleiche droht, wenn Lauf- oder Tragegurte zu eng geschnallt oder aus zu hartem Material hergestellt sind. Kleinkinder haben oft leichte Abschürfungen an den Knien, da sie noch viel auf dem Boden herumrutschen und ständig mit Sand und Steinen in Berührung kommen. Sogar auf dem Fußboden in der Wohnung reibt sich ein Kind relativ schnell die Knie auf.

Wassersport

Wasserfeste Kleidung aus Gummi und Kunststoff reibt oft an den Handgelenken und am Hals, nasses Tauwerk an den Händen. Feuchte Haut ist insgesamt anfälliger für Wundscheuern, weil sie unter dem Einfluss von Wasser weich und dadurch für Verletzungen jeglicher Art empfindlicher wird. Traum vieler Kinder ist es, Reitstunden nehmen zu dürfen. Allzu oft ist allerdings die Haut danach wundgescheuert, weil der Sattel zu sehr gegen die Oberschenkel und das Gesäß reibt. Ähnliche Beschwerden kann bei langen Ausflügen sogar schon ein Fahrradsattel verursachen. Zu enges Schuhwerk führt in vielen Fällen dazu, dass die Haut an Ferse und Zehen aufgerieben und wund wird. Schmerzen sind die Folge.

Symptome

Die aufgeriebene Haut verursacht oft starke Schmerzen, weil die freigelegten Nervenendigungen gereizt werden. Der betroffene Bereich ist dann gerötet und rau. In schweren Fällen entstehen kleine Risse in der Haut, die nässen und unter Umständen sogar bluten. Wird der verletzte Bereich nicht umgehend gereinigt und anschließend sorgfältig sauber gehalten, besteht die Gefahr einer bakteriellen Infektion.

Obst – vor allem Apfelsinen und säuerliche Äpfel sind hier zu nennen – und auch manche frischen Gemüse wie etwa Spinat können bei empfindlichen Kindern für Hautreizungen verantwortlich sein. dass die Haut des Babys an den Auflagestellen rot wird, ist dann vorprogrammiert. Vielleicht ist die Haut des Babys auch aufgescheuert, weil es zu lange in seinem Windelpaket gelegen hat. Die Bakterien haben sich vermehrt und seine Haut angegriffen. Mangelhaft ausgespülte, harte Textilwindeln und Gummihöschen scheuern an der Haut des Babys. Das Kind fühlt sich unwohl und weint. Das Ekzem bei Kindern, Neurodermitis, fällt den Eltern auf, weil das Kind vor allem nachts von Juckreiz geplagt ist. Das Gesäß kann gerötet sein, aber Nässen und Krustenbildung an Wangen und Augenbrauen (Milchschorf) sind häufiger.

Behandlung

Sind bestimmte Nahrungsmittel für die wunde Haut verantwortlich, müssen sie abgesetzt und die Ernährung des Kindes umgestellt werden. Anstelle von Apfelsinen bekommt es dann beispielsweise Möhrensaft. Es ist wichtig, dass ein Baby nicht zu lange in einer schmutzigen Windel liegt. Idealerweise wird das Kind nach den Mahlzeiten frisch gewickelt und dann zum Schlafen gelegt.

Wundgescheuerte Stellen müssen vor weiteren Schädigungen geschützt werden. Deshalb ist es vielleicht notwendig, weichere Windeln zu verwenden, auf andere Kleidung auszuweichen oder die wunde Stelle zu polstern. Durch Auftragen von Babyöl auf die gefährdeten Hautpartien lässt sich einer Verletzung durch Scheuern vorbeugen. Babypuder kann man verwenden, wenn das Kind nach dem Baden gründlich abgetrocknet ist. Es ist allerdings darauf zu achten, dass Babyöl und Babypuder nicht übereinander verwendet werden, da dies zur Bildung von klebrigen Krümeln führen würde, die dann wiederum die Haut des Kindes reizen. Ist die Haut nur leicht geschädigt, heilt die Wunde innerhalb von ein oder zwei Tagen folgenlos ab. An Stellen, wo die Haut ständiger Reibung ausgesetzt ist, wird sie dicker und rau.

Vorbeugemaßnahmen

Du solltest …

  • die Haut regelmäßig waschen und säubern. Das gilt vor allem für Hautfalten, da sie besonders gefährdet sind.
  • insbesondere an Stellen, die Kontakt zu Synthetik- oder Gummimaterial haben, auf Hautrötungen achten.
  • Hautstellen, die sehr leicht wundscheuern, trocken halten. Das betrifft Hautfalten, die Leistengegend, die Haut hinter den Ohren, unter dem Kinn und die Kniekehlen.
  • wundgeriebene Partien vor Wind, Salzwasser und Sand schützen. Lasse die Stellen erst völlig abheilen.
  • zum Arzt gehen, wenn die Wunden nicht abheilen oder wenn du glaubst, es handele sich um Neurodermitis.