Ungezieferbefall

Bettwanzen und Flöhe treten seit einigen Jahren in Mitteleuropa wieder häufiger auf. Mit größerer Reinlichkeit ist diesen Insekten kaum beizukommen; sie müssen mit Ungeziefervernichtungsmitteln bekämpft werden. Bettwanzen ernähren sich nachts von Menschenblut und sind deshalb zumeist in Betten anzutreffen. Tagsüber halten sie sich in Wand- und Möbelritzen oder hinter Tapeten und Bildern auf, wo sie nur schwer aufzuspüren sind. Man kann sie aber mit bloßem Auge erkennen, insbesondere wenn sie sich zu einem Haufen zusammendrängen.

Wie erkennt man Bettwanzen?

Die Bettwanze ist flügellos, rostbraun, etwa 5 mm lang und 3 mm breit. Im Hungerzustand ist sie flach, schwillt aber nach einer Mahlzeit aus Menschenblut – ihrer bevorzugten Nahrung – kugelförmig an. Um Blut zu saugen, beißt sie ein winziges Loch in die Haut. Gibt es Bettwanzen in deinem Schlafzimmer, so entdeckst du zunächst wahrscheinlich Blutspuren auf der Bettwäsche und merkst erst dann, dass du gebissen wurdest.

Wanzenbisse

Manchen Menschen scheinen Wanzenbisse nichts auszumachen, vielen anderen wiederum sind sie außerordentlich unangenehm. Sie können zu juckenden, wunden Stellen anschwellen. Selbst wenn du zu den Glücklichen zählst, die auf Insektenstiche kaum eine Reaktion zeigen, wirst du die Wanzen mit großer Wahrscheinlichkeit riechen – sie verströmen nämlich einen intensiven, unangenehmen Geruch. So lästig Wanzenbisse auch sein mögen – sie sind nicht gefährlich und rufen auch keine Krankheiten hervor.

In der Vergangenheit war man der Ansicht, dass Wanzen nur bei schmuddeligen Wohnverhältnissen auftreten, doch mittlerweile weiß man, dass sie auch im reinlichsten Haushalt anzutreffen sind, solange sie dort einen Schlupfwinkel finden, in dem sie sich tagsüber verkriechen können. Wanzen sind zähe Lebewesen mit einer beachtlichen Überlebenskraft. In einem kalten, leeren Haus können sie über ein Jahr lang existieren, indem sie in eine Art Winterschlaf versinken. Das Weibchen legt pro Tag etwa drei Eier in Wand- oder Möbelritzen ab, und zwar insgesamt etwa 100 Stück, wenn es wohlgenährt ist. Nach drei Wochen schlüpfen die Jungen und sind mit etwa zwölf Wochen ausgewachsen.

Bekämpfung von Bettwanzen

Aus einem von Bettwanzen heimgesuchten Zimmer auszuziehen dürfte das Problem kaum lösen. Das gleiche gilt für einen Wohnungswechsel, weil das Ungeziefer höchstwahrscheinlich die Möbel bevölkert, die du mitnimmst. Als einzige Gegenmaßnahme kommt sachkundige Ungezieferbekämpfung in Frage – entweder durch das Gesundheitsamt oder durch eine Privatfirma. Der Kammerjäger versteht sich auf die Anwendung wirksamer Ungeziefervernichtungsmittel, die die Wanzen augenblicklich töten. Manche Bettwanzen sind mittlerweile gegen bestimmte Chemikalien resistent, und deshalb ist es wichtig, einen Fachmann mit der Ungezieferbekämpfung zu beauftragen.

Gefahren durch Flöhe

Dank des hohen Hygienestandards in Mitteleuropa stellen Flöhe keine ernsthafte Bedrohung mehr dar. Früher waren sie als Überträger der Beulenpest („Schwarzer Tod“) berüchtigt. Sie übertrugen den Erreger, indem sie die infizierte Ratte verließen, wenn diese an der Pest gestorben war, und auf den Menschen überwechselten. Heute besteht diese Gefahr in Mitteleuropa nicht mehr. Bei massivem Befall jedoch können Flöhe durch sogenannte Superinfektionen der Stiche mit Bakterien Entzündungen hervorrufen.

Der Flohstich

Zur Nahrungsbeschaffung sticht der Floh seinen Wirt in die Haut. Dann sondert er in die Öffnung seinen Speichel ab; dieser enthält ein schwaches Antikoagulans (blutgerinnungshemmende Substanz), das verhindert, dass das austretende Blut an der Luft gerinnt. Und diese Speichelflüssigkeit ist es, die eine Hautreaktion und den Juckreiz hervorruft. Der Speichel des Flohs kann die Gerinnungsfähigkeit des Blutes aber nicht lange unterbinden. Die Öffnung schließt sich, und der Floh sticht dann erneut zu. Die Ansammlung von Stichen, die sich nach wenigen Minuten auf der Haut – zumeist am Rumpf und an den Beinen – zeigt, ist also zumeist das Werk eines einzigen Flohs. Die Hautreaktion macht sich als Rötung und Schwellung bemerkbar. Am einfachsten ist es, die Stelle mit Kortisoncreme zu behandeln oder zur Linderung des Juckreizes eine Antihistamintablette zu schlucken. Man sollte vermeiden zu kratzen; denn dies schädigt die Haut noch stärker und verzögert den Heilungsprozess.

Arten von Flöhen

Viele Lebewesen, insbesondere Vögel und Säugetiere, haben ihre artspezifischen Flöhe. So ernährt sich der Menschenfloh (Pulex irritans) ausschließlich von Menschenblut. Doch gibt es auch viele Floharten, die zwar auf unterschiedlichen Tierarten leben, aber auch den Menschen als Wirt gern aufsuchen. So stammen tatsächlich die meisten Flohstiche nicht vom Menschenfloh, sondern von einer einem Tier „zugehörigen“ Art. Bei diesem Tier handelt es sich zumeist um einen zum Haushalt gehörenden Hund oder eine Katze. Am weitesten verbreitet und am wenigsten wählerisch ist der Katzenfloh; er akzeptiert auch das Blut von Hund oder Mensch. Im Gegensatz zu ihm sticht der echte Hundefloh den Menschen nur selten.