Trichomonaden

Die Trichomonadeninfektion ist eine häufig vorkommende Erkrankung der Schleimhäute von Harn- und Geschlechtsorganen. Diese Infektion spricht auf eine Behandlung mit Antibiotika gut an.

Männer können von Trichomonaden befallen sein, die bei ihnen zu einem großen Teil für Harnröhrenentzündungen verantwortlich sind. Die Harnröhrenentzündung, die durch Trichomonaden hervorgerufen wird, nennt man unspezifische Urethritis. Symptome treten bei infizierten Männern aber viel seltener in Erscheinung.

Ursachen

Die für die Trichomoniasis verantwortlichen Erreger „Trichomonas vaginalis“ sind weder Bakterien noch Viren, sondern Parasiten. Sie sind einzellige, birnenförmige Kleinstlebewesen. Trichomonaden werden in den meisten Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragen. Ob auch andere Infektionswege möglich sind, ist umstritten, da die Trichomonaden außerhalb des Körpers ziemlich schnell absterben. Theoretisch ist eine Übertragung ohne Geschlechtsverkehr jedoch möglich. Unter optimalen Bedingungen können nämlich Trichomonaden außerhalb des Körpers dreißig Minuten bis zu fünf Stunden überleben, beispielsweise auf Gegenständen, die mit den Geschlechtsteilen einer infizierten Person in Berührung gekommen sind. So kann man sich zum Beispiel auf einem feuchten Toilettensitz oder durch feuchte Handtücher, Waschlappen und Kleidungsstücke infizieren. Auch Swimmingpools oder Tauchbecken in Saunen gelten als mögliche Infektionsquellen für Trichomoniasis.

Symptome

Die Infektion ist selten mit ernsten Komplikationen verbunden. Bei Männern bleibt der Trichomonadenbefall – wegen der Spülwirkung des Harnstrahl – meist ohne Symptome, oder es kommt zu einer unspezifischen Harnröhrenentzündung, die ebenfalls oft ohne irgendwelche Symptome auftritt. Regelrechter Ausfluss ist selten.

Diagnose

Ein Trichomonadenbefall wird anhand von Harnröhrenabstrich unter dem Mikroskop festgestellt, wenn eindeutig Trichomonas- Organismen vorliegen. Mit einer Blutuntersuchung kann die Infektion nicht nachgewiesen werden. Ein sicheres Nachweisverfahren ist das Anlegen einer Kultur. Da der Trichomonadenbefall nur mit einem ganz bestimmten Medikamententyp vollständig und sicher geheilt werden kann, ist es wichtig, dass die Trichomonas-Organismen eindeutig identifiziert werden.

Wenn die Infektion auf den Geschlechtsverkehr zurückgeht, denn man kann gleichzeitig noch an einer Gonorrhö leiden. Die Gonorrhö ist eine hochgradig ansteckende Krankheit, die durch Gonokokken verursacht wird. Die größte Gefahr geht davon aus, dass diese Krankheit bei manchen Personen keine auffälligen Symptome hervorruft und sie deshalb oft unbehandelt bleibt. Die Gonorrhö kann die Samenleiter angreifen, so dass Männer unfruchtbar werden können. Falls die Untersuchung ergibt, dass auch andere Infektionen vorhanden sind, kann eine angemessene zusätzliche Behandlung eingeleitet werden.

Behandlung

Bei einer Trichomonadeninfektion gibt man gewöhnlich Metronidazol oder ein chemisch verwandtes Präparat zur oralen Behandlung. Wichtig ist, dass die Wirkung des Medikaments nach der Behandlung überprüft wird. Bis das feststeht, sollte kein Geschlechtsverkehr stattfinden, um sich oder den Partner nicht möglicherweise neu zu infizieren.

Da die Infektion zu einem ganz überwiegenden Teil auf sexuellem Wege übertragen wird, sollte sich auch immer der Partner mitbehandeln lassen. Das geschieht auch meist durch eine Metronidazol-Behandlung. Metronidazol hat kaum Nebenwirkungen; nur in Einzelfällen tritt leichter Brechreiz auf. Wichtig ist auch, dass Patienten während der Behandlung auf Alkohol verzichten.