Viele Menschen leiden irgendwann unter Soormykose. Diese Pilzinfektion ist kaum mehr als eine lästige Angelegenheit, wenn sie nur die Haut befällt. Sie kann jedoch zum Problem werden, so bald innere Organe betroffen sind.
Soormykose wird durch den Pilz Candida albicans hervorgerufen und kann verschiedene Körperbereiche befallen. Der Pilz breitet sich besonders leicht auf Schleimhäuten (Mund, Vagina) aus. Soorbefall kann in jedem Alter auftreten, selbst bei Säuglingen. Normalerweise verursacht die Infektion kaum mehr als eine entzündliche Reizung der Haut oder Schleimhaut. Falls sie jedoch auf den Blutkreislauf übergreift – was allerdings eher selten ist – besteht die Gefahr einer schweren allgemeinen Infektion.
Ursachen
Bei Pilzen, die unter bestimmten Bedingungen eine Erkrankung hervorrufen, werden zwei Gruppen – Hefepilze und fadenförmige Pilze – unterschieden. Candida ist ein an sich harmloser Hefepilz und ähnelt sehr der Hefe, die zum Backen verwendet wird. Unter dem Mikroskop sind diese Pilze als kleine runde Organismen zu erkennen.
Fadenförmige Pilze dagegen bilden lange Fasern aus einer Reihe einzelliger Organismen. Von den Candida-Arten, die Krankheiten verursachen können, ist die Candida albicans (albicans heißt weiß) am weitesten verbreitet. Dieser Pilz findet sich oft auf der Haut oder der Schleimhaut der Mundhöhle und des Darms, ohne Beschwerden hervorzurufen. Wenn erste Symptome auftreten, hat eine andere Erkrankung es den Candida-Organismen ermöglicht, sich über das normale Ausmaß zu vermehren.
Ältere Menschen zum Beispiel, deren Immunsystem durch chronische Krankheiten geschwächt ist, leiden oft unter Soormykose im Mund. Sie wird häufig durch eine schlecht sitzende Zahnprothese ausgelöst, die am Gaumen oder an den Lippen scheuert. Anders verhält es sich bei der vaginalen Soormykose. Nicht selten entwickelt sich der Candida-Organismus im Übermaß, obgleich die Vaginalschleimhaut normal und gesund ist. Zu den bevorzugten Bereichen des Soorbefalls gehören außerdem feuchte Hautstellen, wie die Achselhöhle oder die Zehenzwischenräume. Es ist eher ungewöhnlich, dass Candida in den Organismus gelangt und Organ oder Systemmykosen hervorruft (Infektionen der inneren Organe und Gewebe). Diese Gefahr droht Menschen, deren Widerstandsfähigkeit durch eine bereits bestehende Krankheit geschwächt ist.
Zu Allgemeininfektionen kann es auch kommen, wenn der Patient Medikamente einnimmt, die seine Immunabwehr unterdrücken. Ebenso sind Patienten mit Leukämie oder AIDS gefährdet. Chronische Infektionen im Mund oder an der Körperoberfläche beobachtet man selten. Die genaue Ursache für eine chronische Haut- und Schleimhaut-Candidose ist nicht eindeutig geklärt. Zugrunde liegt offenbar eine ererbte Reaktionsschwäche des Immunsystems auf Krankheiten. Die Erkrankung setzt bereits im Säuglingsalter oder in der Kindheit ein.
Soormykose bei Säuglingen kann etwa in der dritten Lebenswoche auftreten und befällt dann vorwiegend Zunge und Mundschleimhaut. Betroffen sind fast ausschließlich „Flaschenkinder“, weniger Säuglinge, die gestillt werden. Soormykose kann sich auch in den von Windeln bedeckten Hautbereichen ausbreiten. Der Soorbefall ist aber nicht zwangsläufig ein Zeichen dafür, dass eine Störung des Immunsystems vorliegt.
Symptome
Soormykose im Mund tritt in Form von kleinen, weißen Flecken am Gaumen, an den Lippen und der Wangenschleimhaut in Erscheinung. Die Infektion kann von heftigen Schmerzen – vor allem beim Essen – begleitet sein.
Männer leiden unter CandidaInfektionen an den Geschlechtsorganen. Oft wird zum Beispiel eine Eichelentzündung (Balanitis) durch Candida verursacht. Bei Männern tritt die Genitalinfektion sogar häufig in Verbindung mit Diabetes auf.
Bei den inneren Organen ist am ehesten der Darm befallen. Das äußert sich häufig in Durchfällen nach einer Antibiotikatherapie, wodurch die Darmflora ins Ungleichgewicht gerät. Soormykose geht normalerweise nicht mit Komplikationen einher. Aber der intensive Juckreiz und das Brennen können sich als sehr lästig erweisen. Infektionen der inneren Organe wie etwa Herz, Lunge oder Hirn bei immunschwachen Menschen sind jedoch als ernste Komplikation zu werten.
Behandlung
Einfache Soormykose ist wirksam zu behandeln. Medikamente, die Nystatin, Amphotericin Bund Clotrimazol enthalten, werden auf die befallenen Stellen aufgetragen. Mittlerweile sind auch Medikamente zum Einnehmen erhältlich, wenn die örtliche Behandlung nicht anschlägt. Diese Medikamente werden als Einmalgabe verabreicht. Eine Systemmykose erfordert eine Behandlung, die den Blutkreislauf erreicht. Wird Amphotericin B in Form von Injektionen verabreicht, müssen seine Wirkungen sorgfältig überwacht werden. Denn diese Substanz kann auf den Organismus giftig wirken. Es gibt auch neue Medikamente, die eine gute Wirkung zeigen und sich letztendlich als unproblematischer erweisen dürften.