Schwellungen

Eine Schwellung ist normalerweise nur eine einfache und von selbst wieder abklingende Reaktion auf eine Entzündung oder Verletzung. Sie kann aber auch Symptom einer ernst zu nehmenden Erkrankung sein.

Schwellungen können überall auftreten, beispielsweise auf der Haut oder im Inneren unseres Körpers. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einer Eiterbeule unter der Haut bis hin zu Vergrößerungen ganzer Organe, etwa bei einer Leberentzündung. Für Schwellungen gibt es verschiedene Ursachen.

Durch Keimbefall entzündete Stellen füllen sich mit Blut, da der Körper versucht, die eindringenden Bakterien oder Viren zu vernichten. Sehr deutlich wird das beispielsweise bei einem entzündeten Finger, der anschwillt, rot und heiß wird und schmerzt. Zu einer Schwellung kommt es auch nach einer Verletzung am Gelenk, und man könnte sagen, dass sich die verletzte Stelle mit einem „Polster“ schützt, so dass sie ungestört verheilen kann. Das ist oft am Knie oder am Knöchel der Fall, wo bei einer schweren Verletzung die Gelenkflüssigkeit (Synovia) das ganze Gelenk ausfüllt: Die Menge der Gelenkflüssigkeit nimmt stark zu, und dazu kommt noch Flüssigkeit aus geplatzten Äderchen und Lymphgefäßen.

Ödeme

Geschwollene Knöchel – auch ohne Verletzung – sind keine Seltenheit. Die Ursache ist Flüssigkeit, die aus den kleinen Blutgefäßen der Unterschenkel ins Gewebe übertritt und nicht in den Blutkreislauf zurückkehrt, um durch den Körper gepumpt zu werden. Leichte Ödeme sind sehr häufig. So neigen zum Beispiel übergewichtige Menschen zu geschwollenen Knöcheln. Leichte Schwellungen finden sich häufig morgens beim Aufwachen um die Augen herum. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber wenn man beim Schlafen auf dem Rücken liegt, und das Gesicht morgens mit sehr kaltem Wasser wäscht, gehen die Schwellungen in den meisten Fällen zurück.

Hartnäckigere Ödeme sind oft Symptome verborgener Erkrankungen. So können zum Beispiel viele Formen von Herzkrankheiten zu geschwollenen Knöcheln führen. Und im Falle einer schweren Schwellung sollte der Arzt aufgesucht werden, besonders dann, wenn Schmerzen im Brustkorb oder Kurzatmigkeit dazukommen. Krampfadern sind ebenfalls eine häufige Ursache von geschwollenen Knöcheln. Bei einer Unterschenkelthrombose kommt es zusätzlich zu der geschwollenen und schmerzenden Wade zu bläulich- roter Verfärbung und zu starken Schmerzen, da ein Gerinnsel in den Venen die Durchblutung blockiert. Stützstrümpfe sind bei einer Knöchelschwellung hilfreich, und Betroffene sollten so oft wie möglich die Beine hochlegen. Der Arzt kann zur Behandlung des Ödems harntreibende Mittel verordnen.

Manchmal schwellen Menschen buchstäblich innerhalb von Minuten an, wenn sie mit bestimmten Substanzen in Berührung kommen oder etwas gegessen haben, gegen das sie allergisch sind. Oft ist das Gesicht betroffen, und die Lider können manchmal so stark anschwellen, dass die Augen völlig geschlossen sind. Diese heftigen Gesichtsschwellungen, verursacht durch Flüssigkeit, bezeichnet man auch als Quincke-Ödem. Häufig werden solche Ödeme durch Insektenstiche ausgelöst. Dies kann zu lebensbedrohlichen Situationen führen, etwa wenn die Schwellung im Kehlkopfbereich liegt und der Betroffene keine Luft mehr bekommt.

Hautschwellungen

Die Nesselsucht etwa ist ein Hautausschlag, bei dem fast immer eine Allergie die Ursache ist. Die Symptome sind oft harte, weiße und juckende erhabene Flecken oder Quaddeln in der Haut. Andere Ursachen für Hautschwellungen sind Atherome – auch Grützbeutel genannt – oder Fettgeschwülste (Lipome). In beiden Fällen handelt es sich um gutartige Geschwülste.

Atherome findet man oft bei jungen Männern am Hals, im oberen Brustbereich oder in der Kopfhaut. Sie verursachen kaum Probleme, solange sie nicht vereitern, werden aber oft aus kosmetischen Gründen entfernt. Lipome können die Größe eines Stecknadelkopfes oder einer Orange haben. Sie sind recht häufig, schmerzen aber nicht

Lymphknoten

Bei Halsschmerzen oder Fieber im Zusammenhang mit einer grippeähnlichen Erkrankung schwellen oft die Lymphknoten im Hals an. Die meisten dieser Viruserkrankungen sind nach zwei oder drei Tagen vorbei. Am besten legt man sich ins Bett, nimmt viel Flüssigkeit zu sich und schluckt Medikamente mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol zur Fiebersenkung und zur Linderung der Kopfund Halsschmerzen.

Kinder unter zwölf Jahren sollten allerdings keine Acetylsalicylsäure bekommen. Manchmal sind Lymphknotenschwellungen und Halsschmerzen hartnäckig, und dann ist an eine Mononukleose (Pfeiffer-Drüsenfieber) zu denken, besonders wenn es sich beim Patienten um einen Teenager oder jungen Erwachsenen handelt. Bei der Mononukleose können alle Lymphknoten und die Milz geschwollen sein. Es kann einige Zeit dauern, bis diese Erkrankung überwunden ist, denn der Patient fühlt sich oft überaus lethargisch und stark geschwächt.

Bauch

Für das Anschwellen des Bauches gibt es eine Reihe von Ursachen. Vielfach ist eine Verstopfung infolge ballaststoffarmer Ernährung ursächlich. Ein plötzliches schmerzhaftes Anschwellen des Bauches kann auf einen Darmverschluss oder eine andere akute Störung zurückgehen und sollte sofort ärztlich behandelt werden.

Weitere mögliche Ursachen sind Flüssigkeitsansammlungen und vergrößerte Organe. Auch in diesen Fällen sollte sofort der Arzt aufgesucht werden. Brüche Von einem Bruch oder einer Hernie spricht man, wenn an einer schwachen Stelle die Muskelschicht der Bauchdecke von Eingeweiden durchstoßen wird, so dass beispielsweise eine Darmschlinge unmittelbar unter der Haut liegt und es dadurch zu einer Schwellung kommt.

Ein Leistenbruch ist eine Schwellung in der Leiste, die beim Husten größer wird – oder überhaupt erst in Erscheinung tritt – und sich bei einem Jungen in den Hodensack schieben kann. Nabelbrüche verschwinden gewöhnlich bis zum fünften Lebensjahr von selbst wieder. Leistenbrüche können in jedem Alter auftreten und werden gewöhnlich operiert, da sonst das Risiko besteht, dass der Darm eingeschlossen wird (eingeklemmter Bruch), was zum Verschluss und zur Nekrose (Gewebsuntergang) führen kann. Ist eine Operation nicht dringend notwendig, kann unter Umständen ein Bruchband Abhilfe schaffen. Das Bruchband drückt auf die schwache Stelle im Muskelgewebe der Bauchdecke, um so das Austreten des Darms zu verhindern.