Eine häufige und lästige Folge von Erkältungen, Grippe und Allergien ist der Schnupfen. Die Nase läuft und wird wund. Er kann auch zu Komplikationen führen, etwa zu Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen.
Als Schnupfen, Nasenkatarrh oder Rhinitis bezeichnet man die Entzündung der Nasenschleimhäute. Der Schnupfen ist zwar keine Krankheit an sich, aber oft sehr unangenehm; er kann durch verschiedene Erkrankungen ausgelöst werden und ist die häufigste Begleiterscheinung von Erkältungskrankheiten.
Die Nase ist mit empfindlichen Schleimhäuten ausgekleidet, die reich mit Blutgefäßen, Geruchsrezeptoren und Schleimdrüsen ausgestattet sind. Bei Schnupfen entzündet sich die Schleimhaut. Anfangs ruft die Entzündung eine stark juckende Reizung hervor, die dazu führt, dass man oft niesen muss. Die Schleimdrüsen reagieren auf die Entzündung mit der Bildung großer Mengen von Schleim. Das dadurch bedingte Laufen der Nase, der Katarrh, ist das Hauptsymptom jeder Art von Rhinitis und führt oft dazu, dass die Haut um die Nasenlöcher anschwillt und wund wird.
Häufig erweitern sich die Blutgefäße der Nasenschleimhaut, und Flüssigkeit aus diesen Gefäßen lässt das Gewebe in der Nase anschwellen, so dass die Nase verstopft. Wenn sich auch die engen Eingänge zu den Nebenhöhlen schließen, tritt eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) als Komplikation auf.
Schnupfen kann eine ganze Reihe verschiedener Ursachen haben. Diese lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen: Solche, die auf eine Infektion zurückzuführen sind, und solche, die auf einer Allergie oder Überempfindlichkeit beruhen.
Folge einer Infektion
In den meisten Fällen ist Schnupfen auf eine Infektion, beispielsweise eine Erkältung, zurückzuführen, wobei im allgemeinen ein Virus der ursprüngliche Erreger ist. Durch Bakterien kann dann eine Sekundärinfektion ausgelöst werden, die den Heilungsprozess verzögert. In diesem Fall tritt neben Schleim auch Eiter aus der Nase aus. Der Schnupfen selbst ist nicht ansteckend, aber das verursachende Virus kann von einer Person auf eine andere übertragen werden.
Das geschieht dann, wenn infizierte Schleimtröpfchen aus der Nase in die Luft gelangen, sobald ein Erkälteter niest. Auch die Rhinitis kann zu Komplikationen führen. Die Infektion kann sich aus dem Nasenraum in benachbarte Bereiche ausbreiten, beispielsweise in die Nebenhöhlen und die Eustachische Röhre, was dann unter Umständen zu Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen führt. Die Eustachische Röhre verläuft vom Rachenraum zum Ohr. Beides kann eine sehr schwere Erkrankung sein; bei hartnäckigem Schnupfen sollte man deshalb stets zum Arzt gehen. Häufig stellt sich als Folge von Schnupfen auch eine mehr oder weniger ausgeprägte Taubheit ein, was darauf zurückzuführen ist, dass die Eustachische Röhre vorübergehend von Sekret verstopft wird. Diese Erscheinung ist zwar unangenehm, aber harmlos und verschwindet mit der Zeit von allein.
Der zweite Haupttyp ist der allergische Schnupfen. Eine solche Erkrankung bricht aus, wenn jemand für bestimmte Stoffe in der Luft allergisch oder überempfindlich ist. Heuschnupfen ist die häufigste Form des allergischen Schnupfens. Wenn der Patient Pollen einatmet, muß er wiederholt niesen, und seine Nase beginnt zu laufen und juckt. Außerdem tränen ihm die Augen. Die Nasenschleimhaut kann auch überempfindlich gegen Staub und Aerosole wie Haarspray sowie fast jede Art „körperfremden“ Proteins (Eiweißkörper) werden; dazu gehören insbesondere Haare und Federn.
Behandlung
Dem allergischen Schnupfen beugt man am besten dadurch vor, dass man die für die Beschwerden verantwortliche Art von Pollen oder körperfremdem Eiweiß ermitteln lässt und dieses Allergen künftig meidet. Außerdem können Antihistaminika eingenommen werden, die die Reaktion auf die allergenen Stoffe hemmen. Spezielle Nasensprays, die Antiallergika wie Cromoglycat enthalten, werden ebenfalls gegen allergischen Schnupfen verordnet und können die Symptome ganz erheblich lindern. Zwar muss – wie schon erwähnt – vor allem die Ursache des Schnupfens bekämpft werden, aber er ist auch an sich ein lästiges Übel, gegen das man einiges unternehmen kann. Nasentropfen und Sprays beispielsweise können die Reizung der Schleimhäute und die Verstopfung der Nase lindern, und es gibt eine ganze Reihe von Medikamenten, die Erleichterung bringen.