Lippenherpes ist eine lästige, unschöne und für gewöhnlich harmlose Erscheinung, die zu Rückfällen neigt. Bei wiederholtem Befall lassen sich aber die Symptome lindern.
Lippenherpes äußert sich als Bläschenausschlag an den Lippen, an der Nase und im Mund; er tritt am häufigsten bei Beginn einer Erkältung auf. Dieser Ausschlag kann lästig und unansehnlich sein, ist aber meist nicht gefährlich. Die Bläschen werden von dem Virus Herpes simplex verursacht, mit dem fast alle Menschen bis zum fünften Lebensjahr in Berührung kommen; bei den meisten von uns hinterlässt die erste akute Infektion mit dem Erreger spezielle Antikörper im Blut. Trotzdem bekommen etwa 60 Prozent der infizierten Personen den Lippenherpes häufiger.
Ursache
Wenn das Herpes-Virus einmal die Haut infiziert hat, bleibt es dort zwischen den einzelnen Schüben im Ruhezustand. Der Körper entwickelt eine teilweise Immunität, die das Virus die meiste Zeit in Schach hält, bis ein bestimmter „Auslöser“ die Krankheit wieder aufflammen lässt. Dabei kann es sich um eine fieberhafte Erkrankung wie Erkältung oder Grippe, eine Bronchien- oder eine Halsentzündung handeln. Grundsätzlich kann jede Schwächung des Immunsystems das Herpes-Virus aktivieren. Auch starke Sonnenbestrahlung oder kalter Wind können Auslöser für den Lippenherpes sein.
Symptome
Wer unter wiederkehrenden Schüben des Herpes-Ausschlags leidet, Mediziner sprechen von rezidivierendem Herpes labialis, merkt es schnell, wenn ein neuer Ausbruch bevorsteht: An der betroffenen Stelle juckt die Haut plötzlich und spannt. Am nächsten Tag bricht der Ausschlag aus. Es entstehen kleine Bläschen, die sich mit gelblich-weißer Flüssigkeit füllen, jucken und sich heiß anfühlen. Sie werden druckempfindlich und schmerzhaft. Diese Bläschen platzen innerhalb von zwei bis vier Tagen nach ihrem Erscheinen und bilden manchmal etwa linsengroße Geschwüre (Aphthen), die ebenso wie die Bläschen austrocknen. Damit beginnt der Heilungsprozess. lässt man den Ausschlag dabei in Ruhe, bildet sich ein Grind, der schließlich abfällt.
Gefahren
Es kommt nicht so häufig zur Geschwür oder Narbenbildung. Damit sich der Ausschlag aber nicht ausbreitet, sollte jede Berührung der Bläschen sorgfältig vermieden werden. Auch am Schorf darf man nicht herumkratzen, weil sonst eine bakterielle Infektion hinzukommen kann, die die Heilung in die Länge zieht und Antibiotikagaben notwendig machen.
Behandlung
Hat sich ein Virus in der Haut eingenistet, gibt es keine Möglichkeit, ihn dauerhaft zu entfernen. Indem man ,zu großen körperlichen und seelischen Stress meidet und sich nicht stundenlang sonnt, kann man einem erneuten Auftreten teilweise vorbeugen. Verwende einfache Salben, wenn du eine Erkältung hast. Bei sehr kaltem oder windigen Wetter empfiehlt sich ein Fettstift für die Lippen, am besten mit dem Konservierungsstoff Paraaminobenzoesäure.
Wenn der Ausschlag erscheint, kannst du ihn mit Alkohol, Wundbenzin oder Kölnisch Wasser betupfen. Dein Arzt kann dir ein Präparat zum Aufpinseln (Idoxuridin) oder eine Salbe mit dem Wirkstoff Acyclovir verschreiben, wenn der Ausschlag sehr schmerzhaft oder ausgedehnt ist. Diese Präparate können verhindern, dass der Ausschlag sich weiter entwickelt, aber nur dann, wenn sie innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome angewandt werden.