Krankenhäuser


Untersuchung

Der Stationsarzt übernimmt normalerweise die allgemeine Untersuchung, und in unserem Beispiel würde er wahrscheinlich sofort eine Untersuchung des gebogenen Teils des Dickdarms (eine Sigmoidoskopie) vornehmen. Zur Überprüfung der Diagnose würde man den Patienten noch in die Röntgenabteilung schicken. Dort macht man eine Aufnahme vom Darm, in einigen Fällen vervollständigt durch Ultraschall- und computertomographische Untersuchungen (Schichtaufnahmen). In der chirurgischen Abteilung erfährt der Patient dann, dass er an „Divertikulitis“ leidet, dass sich also an Schwachstellen seiner Darmwand Ausbuchtungen gebildet haben. Als Behandlung kommt in diesem Falle eine spezielle Diät in Betracht. Mit ein wenig Glück wäre dies der Beginn der Genesung. Der Betroffene müsste jedoch hin und wieder als ambulanter Patient in das Krankenhaus gehen oder zu einem niedergelassenen Spezialisten (Proktologen). Der Hausarzt würde von dem Proktologen Behandlungsanweisungen bekommen. In unserem Fall könnte es auch sein, dass der Patient sich eines Tages erbrechen muss, sein Bauch stark anschwillt und er starke Verstopfung bekommt. Als Notfall wird er dann vom Hausarzt sofort in ein Krankenhaus überwiesen, weil die Gefahr besteht, dass eine Ausbuchtung geplatzt ist und dadurch im Darm ein Hindernis entstanden ist.

Notaufnahme

Der Krankenwagen bringt den Patienten dann in die Notaufnahme. Hier stellen die Ärzte eine genauere Diagnose. Später bereiten Schwestern und Pfleger auf der Station den Patienten auf die Operation vor. Ein Arzt erläutert dem Patienten den operativen Vorgang und weist auch auf mögliche Risiken hin, bevor der Patient das Einverständnis zu der Operation unterschreibt. Ohne vorheriges Einverständnis wird keine Operation vorgenommen. Im Vorraum zum Operationssaal wird der Anästhesist die Narkose verabreichen.

Unterstützende Abteilungen

Eine große Institution wie ein Krankenhaus benötigt viele Zusatzeinrichtungen. Die Medikamente für die Behandlung werden in der Pharmazie bereitgestellt, vergleichbar mit einer großen Apotheke eigens für das Krankenhaus. In den zahlreichen Labors werden Blut, Urin und andere Proben analysiert, die von den Patienten genommen werden. Krankenhäuser verfügen außerdem über eigene Wäschereien und Küchen zur Versorgung der Patienten. Wie in anderen Großküchen auch, kann der individuelle Geschmack des einzelnen natürlich nicht bei der Zubereitung der Mahlzeiten berücksichtigt werden. Man ist aber bemüht, die Speisen so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Oft bringen ja die Besucher den Patienten zusätzlich zum Beispiel Obst und andere Leckerbissen mit.

Zigaretten und Alkohol sind im Krankenhaus allerdings nicht gern gesehen. Das Rauchen ist nur in bestimmten Zonen gestattet. Doch zum Wohle der Patienten sollte man besser darauf verzichten. Häufig verfügen Krankenhäuser über eine gut ausgestattete Bücherei, die Patienten mit Lesestoff versorgt. Auf einigen Stationen gibt es auch einen Fernseh- oder einen Aufenthaltsraum für Patienten und Besucher. In der Krankenhausverwaltung werden vom Personal alle notwendigen Formalitäten erledigt, die mit der Aufnahme und Behandlung der Patienten in Zusammenhang stehen. Krankenhäuser verfügen auch über physiotherapeutische Einrichtungen. In unserem Fallbeispiel würde der Patient dort gymnastische Übungen zur Kräftigung seiner Bauchmuskeln erlernen.

Nach der Operation

Wenn der Darm geheilt ist und seine Funktion wieder normal erfüllen kann, wird der Patient aus dem Krankenhaus entlassen. Regelmäßige Nachuntersuchungen erfolgen gewöhnlich ambulant im Krankenhaus. Es kann sein, dass man dann von verschiedenen Ärzten betreut wird. Das ist für den Patienten nicht nachteilig. Die Krankengeschichte wird sorgfältig aufgeschrieben, und jeder Arzt kann diesen Unterlagen die notwendigen Informationen entnehmen. Sinn und Zweck der spezialisierten Krankenhausabteilungen ist es, dass die Ärzte zusammenarbeiten und jeder sein Wissen und seine Erfahrung zum Wohle des Patienten einbringt. Der Patient wird also stets von den Kenntnissen aller Ärzte profitieren.

Eingewöhnung

Ein Krankenhausaufenthalt bedeutet für jeden Menschen eine Belastung. Zur Krankheit kommt noch der neue Tagesablauf, an den sich der Patient erst gewöhnen muss. Die tägliche Routine des Weckens, Waschens, der Medikamenteneinnahme und Untersuchungen wird zwar durch Besuche unterbrochen, doch man muss sich schon an die organisatorische Ordnung im Krankenhaus gewöhnen. Falls Schwierigkeiten auftreten, können sich Patienten an die Stationsschwester wenden. Auch stehen Geistliche oder Sozialarbeiter zur Verfügung, die den Patienten oft bei privaten Problemen helfen können.