Krätze ist eine von Milben verursachte Hautinfektion und äußert sich in einem unangenehmen Ausschlag. Die Behandlung erfolgt mit Hilfe einer Lotion.
Krätzmilben sind winzige Insekten, die auf der Hautoberfläche leben und sich von den Schuppen ernähren, die sich regelmäßig von der obersten Hautschicht lösen. Die Milben verbringen ihr ganzes Leben auf oder unmittelbar unter der Haut.
Die weibliche Krätzmilbe
Die befruchtete weibliche Krätzmilbe gräbt sich einen Gang in die Hornschicht der Haut und legt dort ihre Eier ab. Das Weibchen stirbt dann, und aus den Eiern schlüpfen Larven aus. Diese dringen durch den Gang an die Oberfläche, wo sie innerhalb weniger Tage zu voll ausgebildeten Insekten heranreifen. Im Laufe dieses Reifungsprozesses werden die Milben oft auf andere Menschen oder auch Tiere übertragen. Allerdings leben die Krätzmilben auf Tieren und Kleidung nicht sehr lange, oft gehen sie zugrunde, bevor sie auf die Haut gelangt sind.
Am häufigsten werden die Krätzmilben durch engen Kontakt übertragen. Sobald die Milben herangereift sind, paaren sie sich, und während das Männchen schon bald stirbt, vollendet das Weibchen den Fortpflanzungszyklus, wodurch eine erneute Infektion der Haut erfolgt. Die Zeitspanne vom Eierlegen bis zur Reifung der neuen Milbengeneration beträgt etwa zwei Wochen.
Symptome
Symptome treten erst auf, wenn die weiblichen Milben ihre Gänge graben, was am häufigsten an zarten Hautpartien an den Fingerseiten und den Handgelenksbeugen der Fall ist. Die Gänge erscheinen im allgemeinen als dünne rote Linien, und dies ist praktisch ein untrüglicher Anhaltspunkt für die Diagnose. Auch Ellbogen, Füße, Fußgelenke, Penis, Hodensack und Brustwarzen sind häufig befallen.
Auf Brust und Rücken finden sich die Gänge der Krätzmilben nur selten, und der Kopf ist so gut wie nie betroffen. Die Gänge können jucken. Dies muss jedoch nicht der Fall sein, auch nicht, wenn aus den Larven schon neue Milben geschlüpft sind. Nachdem die Krätzmilben mehrere Wochen lang ihre Gänge in die Haut gebohrt haben, kommt es als allergische Reaktion zu einem rotfleckigen Ausschlag. Das Jucken führt dazu, dass der Patient sich heftig kratzt, vor allem bei Nacht und wenn die Haut warm ist. Es kann sogar sein, dass der Betroffene sich blutig kratzt, und dann tritt eventuell als Komplikation eine bakterielle Infektion auf.
Die von den Milben in die Haut gegrabenen Gänge sind im allgemeinen 0,5 bis 2 cm lang und können gebogen und S-förmig sein. Die Krätzmilbe bewegt sich in der Regel sehr langsam unter der Haut, so dass es eine Woche dauern kann, bis ein neuer Gang fertig ist. Am Ende des Ganges, – die Stelle wo das Weibchen stirbt – kann eine kleine klare Blase erscheinen.
Diagnose und Behandlung
Wer an Krätze leidet, geht wegen der Hautreizung schon bald zum Arzt. Der Ausschlag bietet zu diesem Zeitpunkt ein verwirrendes Bild aus allergischen Entzündungsflecken, Kratzspuren und Milbengängen. Zur Sicherung der Diagnose stellt der Arzt fest, ob sich tatsächlich weibliche Milben in den Löchern der Haut befinden. Die Behandlung ist einfach und wirksam. Mit einer Lotion von Benzylbenzoat oder Hexachlorcyclohexan werden die Milben auf der Hautoberfläche abgetötet. Da die Milben ziemlich widerstandsfähig sind, muss die Lotion eine Zeit lang auf der Haut bleiben.
Nach vorschriftsmäßiger Behandlung ist die eigentliche Krätze nun geheilt, doch die allergische Reaktion eines roten, juckenden Ausschlags hält in vielen Fällen noch einige Tage an. Jeder, der Körperkontakt mit der infizierten Person hatte, sollte sich ebenfalls behandeln lassen, da es leicht möglich ist, dass auch er Krätzmilben auf der Haut hat. Es besteht die Möglichkeit, dass er sich schon angesteckt hat, bevor bei dem mit Krätzmilben Befallenen die ersten Symptome aufgetreten waren.
Komplikationen und Prognose
Komplikationen sind bei Krätze selten und nicht schwerwiegend. Zu einer bakteriellen Zweitinfektion der Haut kann es kommen, wenn diese aufgrund des Juckreizes aufgekratzt wurde. Unter der Voraussetzung, dass die Diagnose richtig war, ist die Behandlung von Krätze unbedenklich und so erfolgreich, dass die Haut schon bald wieder vollkommen geheilt ist. Neuinfektionen können dadurch vermieden werden, dass alle Kontaktpersonen sich ebenfalls behandeln lassen.