Kopfschmerzen sind ein wichtiges Symptom bei vielen Krankheiten und sollten daher nur in Ausnahmefällen mit Schmerztabletten unterdrückt werden. Irgendwann einmal leidet wohl jeder von uns unter Kopfschmerzen, weswegen auch in den meisten Hausapotheken leichte Kopfschmerzmittel einen festen Platz haben. Oftmals sind übermäßiger Lärm, chronischer Husten, Schlaf mangel oder Anspannung bei einer ansonsten gesunden Person die Ursache für Kopfschmerzen.
Kopfschmerzen sind jedoch auch ein häufiges Symptom bei Hals-, Nasen- und Ohreninfektionen, Bluthochdruck und geschädigten Blutgefäßen im Gehirn. Gründliche Untersuchung Bei hartnäckigen, ständig wiederkehrenden oder besonders heftigen Kopfschmerzen oder wenn andere Krankheitssymptome mit Kopfschmerzen einhergehen, ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen, um die Ursachen aufdecken zu lassen, denn nur dann kann auch eine wirkungsvolle Behandlung einsetzen.
Beim Aufspüren der Ursachen von unerklärlichen Kopfschmerzen ist es hilfreich, wenn man dem Arzt Art und Sitz der Schmerzen genau schildern kann. In der Regel nimmt er dann eine gründliche körperliche Untersuchung vor, in deren Verlauf er auch den Blutdruck misst. Kann keine zweifelsfreie Diagnose gestellt werden, wird der Patient zu weiteren Untersuchungen an einen Neurologen überwiesen. Das Gehirn selbst ist zwar schmerzunempfindlich, doch spielt das Gefäßsystem bei der Entstehung von Kopfschmerzen eine große Rolle. Die feinen Nervenendigungen innerhalb der Gehirnarterien und -venen reagieren empfindlich auf Gefäßdehnungen infolge Druckveränderungen, beispielsweise durch Koffein, Nikotin oder Alkohol.
Eine besondere – zum Teil noch ungeklärte – Rolle bei der Auslösung von Kopfschmerzen spielen Substanzen in den Körperflüssigkeiten, wie die Prostaglandine, das Serotonin und Histamin. So führt Serotonin zu einer Gefäßverengung, während Histamin zu einer Gefäßerweiterung führt. Gerade diese – in ihrer Wirkung so unterschiedlichen – Faktoren sind oftmals an der Entstehung der Migräne beteiligt. Auch Hirnabszesse und Blutungen verursachen durch ihre Ausdehnung im Schädelinnern massive Druckschwankungen, die oft zu schweren, anhaltenden Kopfschmerzen führen.
Gewöhnliche Kopfschmerzen
Gewöhnliche Kopfschmerzen sind dumpf pulsierend und treten häufig in der Stirn-, Schläfen- und Scheitelregion auf. Häufigste Ursachen dafür sind Stress, Wetterumschwünge, Alkohol und Schlafmangel sowie Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich. In derartigen Fällen hilft oftmals ein Spaziergang an der frischen Luft. Manchmal kann jedoch die Einnahme eines leichten Schmerzmittels angebracht sein.
Migräne
Migräne ist ein heftiger, anfallsweiser, oft einseitiger Kopfschmerz, der vermutlich durch Verengung (hervorgerufen durch Serotonin) und anschließende Erweiterung (hervorgerufen durch Histamin) der Blutgefäße einer Gehirnhälfte verursacht wird. Einige Menschen scheinen dafür anfälliger zu sein als andere. Die Ursachen der Migräne sind vielgestaltig, charakteristisch sind jedoch die Begleiterscheinungen wie Übelkeitsgefühl, Erbrechen, Schleiersehen oder Lichtblitze vor den Augen.
Weitere Erscheinungsformen
Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen und Zähne verursacht Kopfschmerzen sowie druckempfindliche, schmerzende Stellen in der betroffenen Region. Häufiger Auslöser für Kopfschmerzen im Stirnbereich, insbesondere beim Lesen oder Nähen, ist eine Sehschwäche. Dieser Kopfschmerz wird unter Umständen von Schleiersehen begleitet. Bei Fieber sind in der Regel toxische (giftige), von Viren erzeugte Zerfallsprodukte Ursache für massive Kopfschmerzen. Andere toxische Substanzen wie Koffein, Alkohol oder Nikotin können ebenfalls Kopfschmerzen auslösen. Auch das Einatmen von Benzindämpfen kann zu Kopfschmerzen führen.
Bei der Neuralgie kommt es zu blitzartig einschießenden Schmerzen, die von einem Nerv ausgehen. Die bekannteste Neuralgie ist die Trigeminusneuralgie, bei der der Gesichtsnerv mit seinen drei Ästen betroffen ist. Der Schmerz tritt im Ober- und Unterkieferbereich auf.
Schwerwiegende Ursachen
Gehirntumore verursachen durch ihre Ausdehnung starke Dauerkopfschmerzen, die in der Regel mit anderen Symptomen, beispielsweise Erbrechen, einhergehen. Hier hilft in den meisten Fällen nur die Gabe von starken morphiumartigen Schmerzmitteln. Bei der Meningitis handelt es sich um eine Entzündung der Meningen (Hirnhäute), die Gehirn und Rückenmark umschließen und von ihrer knöchernen Hülle trennen. Meningitis geht mit heftigsten Kopfschmerzen, Fieber, Lichtscheu und Nackensteifigkeit einher. Der Kopf ist krampfhaft nach hinten gezogen. Diese Erkrankung muss umgehend behandelt werden, damit keine bleibenden Schäden entstehen. Meningitis verlief früher meist tödlich.