Die Krankheit erhielt ihren Namen von der gürtelartigen Ausbreitung am Rumpf und wird von demselben Virus hervorgerufen, das auch Windpocken auslöst. Gürtelrose, eine ausgesprochen schmerzhafte, aber ungefährliche Erkrankung, befällt vor allem ältere und kranke Menschen und heilt fast immer vollständig aus. Die medizinische Bezeichnung Herpes zoster leitet sich aus dem Griechischen („kriechender Gürtel“) ab, und in der Tat zeigt sich die Erkrankung als gürtelförmiger Bläschenausschlag auf einer Körperhälfte.
Gürtelrose und Windpocken werden beide vom selben Virus hervorgerufen, auch wenn sich die Krankheiten sehr voneinander unterscheiden. Einziges gemeinsames Merkmal beider Erkrankungen ist ein Bläschenausschlag auf der Haut, bei dem die Bläschen mit klarer Flüssigkeit gefüllt sind.
Typisches Erscheinungsbild
Windpocken und Gürtelrose treten in sehr unterschiedlichen Altersgruppen auf. Während von Windpocken in erster Linie Kinder betroffen sind, ist Gürtelrose bei jungen Menschen sehr selten und tritt in den meisten Fällen erst nach dem 40. Lebensjahr auf. Nach Ansicht zahlreicher Ärzte hat jeder an Gürtelrose Erkrankte in der Vergangenheit Windpocken gehabt, doch dies nachzuweisen ist schwierig. Man streitet noch darüber, ob durch Gürtelrose Windpocken ausgelöst werden, doch der umgekehrte Fall scheint wohl nicht einzutreten.
Gürtelrose beginnt mit Schmerzen an der Hautstelle, wo die Krankheit zum Ausbruch kommt. Im Laufe der folgenden Tage wird der Schmerz stärker, und die Haut rötet sich. In diesem Stadium zeigen sich kleine Bläschen auf der Haut. Sobald sich der Ausschlag ausbreitet, lassen die Schmerzen etwas nach, können aber immer noch recht stark sein. Häufig breiten sich die Bläschen gürtelförmig rund um eine Körperhälfte aus und bieten so das für diese Krankheit charakteristische Erscheinungsbild.
Am häufigsten sind Brust- und Oberbauchbereich betroffen, seltener Unterbauch, Extremitäten, Hals und Gesicht. Das gürtelähnliche Erscheinungsbild der Erkrankung ist der Tatsache zuzuschreiben, dass sich das Virus entlang der Bahnen von Empfindungsnerven aus dem Rückenmark ausbreitet. Diese Nerven treten paarweise zwischen den Rückenwirbeln aus, und jeder versorgt ein Dermatom, daher einen abgegrenzten Hautbezirk auf einer Körperhälfte. Der Ausschlag hält mehrere Tage an, wobei die Bläschen mitunter zusammen eine Kruste bilden.
Nach dem allmählichen Abheilen erscheint die Haut wieder ganz normal; vereinzelt kann es aber auch zu geringfügiger Narbenbildung oder Depigmentierung (Verlust des Hautfarbstoffs) kommen. Mit dem Ausschlag verschwinden in der Regel auch die Schmerzen.
Anfälligkeit
Gürtelrose befällt vorwiegend ältere Menschen, tritt aber auch bei Personen auf, deren Abwehrkräfte bereits durch Krankheiten geschwächt sind. Auch starker Stress kann die körperliche Abwehr herabsetzen, so dass Personen, die durch ein körperliches oder seelisches Tief gehen, besonders gefährdet sind, an Gürtelrose zu erkranken.
Hauptrisiko nach Abheilen der Gürtelrose ist das Auftreten einer Neuralgie (Nervenschmerz). Das heißt, der mit der Krankheit einhergehende Schmerz lässt auch nach dem Verschwinden des Ausschlages nicht nach. Am häufigsten tritt diese Komplikation auf, wenn der Trigeminusnerv, der Hauptempfindungsnerv des Gesichts, beteiligt ist. Diese Form der Erkrankung ist gefährlich, weil sie zu einer Trübung der Hornhaut und Erblindung führen kann.
Behandlung
Gürtelrose muss immer ärztlich behandelt werden. Zuerst wird man versuchen, die Bläschen mit Puder auszutrocknen. Leidet der Patient unter starken Schmerzen, werden zur Linderung Analgetika (Schmerzmittel) verordnet. Der Arzt wird auch B-Vitamine geben.
Wichtig ist, dass der Patient unbedingt Ruhe einhält. Gürtelrose ist zwar recht häufig anzutreffen und meistens sehr schmerzhaft, verursacht aber in der Regel keine bleibenden Schäden.