Eine Fußballenentzündung ist die Folge einer Fußdeformität, die hauptsächlich durch schlecht sitzendes Schuhwerk hervorgerufen wird. In schweren Fällen besteht die einzige Hilfe in einer Operation.
Bei einer Fußballenentzündung handelt es sich um eine anomale, durch Druck hervorgerufene Vergrößerung am Gelenk zwischen Mittelfußknochen und Grundglied des großen Zehs. Ist das Großzehengrundgelenk geschwollen und entzündet, sammelt sich dort vermehrt Flüssigkeit an, und die Knochenenden können sich sogar vergrößern. Der große Zeh ist nicht geradeaus gerichtet, sondern deutlich zum kleinen Zeh hin abgewinkelt, und das Gelenk wandert nach außen. Dadurch entsteht Druck auf das Gewebe zwischen Knochen und Schuh, und mit der Zeit entsteht daraus eine Fußballenentzündung.
Ursache
Verursacht wird diese Verformung des Großzehengelenkes meist durch enge, spitz zulaufende Schuhe. Zwangsläufig rutscht der Fuß nach vorn in die enge Schuhspitze, und es entsteht ein enormer seitlicher Druck auf den großen Zeh. Hält dieser Druck Tag für Tag an, kommt es allmählich zu einer Schiefstellung des großen Zehs und einer Deformierung des Großzehengrundgelenks, was schließlich zu einer als Hallux valgus bezeichneten X-Großzehe führt, auch Ballen genannt. Bei dieser Fehlstellung weist der große Zeh in Richtung kleiner Zeh, der zum Großzeh führende Mittelfußknochen hingegen nach außen. Ist dieses Stadium erreicht, drückt der Schuh insbesondere auf das Großzehengrundgelenk, und es kann zur Fußballenentzündung kommen.
Diese Deformierung kann aber auch am Kleinzehengelenk auftreten und dort ebenfalls eine Fußballenentzündung – allerdings geringeren Ausmaßes – hervorrufen. Manche Menschen besitzen die erbliche Veranlagung zum Hallux valgus und neigen deshalb eher zu Fußballenentzündungen.
Mitunter liegt es einfach daran, dass die Füße im vorderen Bereich ungewöhnlich breit sind und normale Schuhe nie einwandfrei passen. Dass der zum großen Zeh führende Mittelfußknochen aufgrund einer Anomalie bereits von Geburt an nach außen weist, kommt dagegen nur selten vor.
Hat sich erst einmal eine Schiefgroßzehe gebildet, schreitet diese Fehlstellung fort, selbst wenn keine Schuhe getragen würden. Ursache für diese Schiefstellung ist eine Verlagerung der zu den Zehengliedern führenden Sehnen der Großzehenstrecker und -beuger. Anstatt direkt über oder unter dem Gelenk zu liegen, verlaufen sie schräg nach innen. Sobald sich dann – und dies geschieht bei jedem Schritt – die Muskeln zur Beugung oder Streckung des großen Zehs zusammenziehen, verschlimmert der von den Sehnen ausgeübte Zug den schmerzhaften Zustand ganz erheblich.
Die richtigen Schuhe
Im großen und ganzen wissen die Schuhhersteller inzwischen, dass die Zahl der kritischen Kunden zunimmt, die in Hinblick auf schlecht sitzendes, modisches Schuhwerk und die daraus entstehenden Fußschäden gut informiert sind. Aus diesem Grunde werden mittlerweile auch oft breitere Schuhe in durchaus ansprechendem Design angeboten.
Um festzustellen, wie viel Platz deine Füße brauchen, solltest du dich barfuß auf ein Blatt Papier stellen und die Fußumrisse mit einem Bleistift nachziehen. Vergleiche die Konturen mit dem Platz, den deine Schuhe bieten, und überprüfe insbesondere, ob genügend Spielraum für die Zehen bleibt.
Aufgrund des „Bogensehnen-Effektes“, unter dem die Sehnen leiden, bleibt eine Behandlung des entzündeten Fußballens meist unzulänglich. Wichtig sind zunächst einmal ausreichend breite Schuhe, die ein stützendes Fußbett haben. Ein wellenförmiges Druckpolster (Spreizpelotte) zwischen großem und zweitem Zeh korrigiert den Druck auf den Fußballen nur unzureichend, da der Fuß nach außen noch mehr in die Breite gedrückt wird. In vielen Fällen hilft dann nur eine Operation.
Komplikationen
Für sich allein ist eine Fußballenentzündung nicht kritisch, nur sehr schmerzhaft. Hin und wieder jedoch kann eine Infektion hinzukommen, und dann ist sofortige Behandlung vonnöten.
Mögliche Ursache für eine derartige Komplikation ist beispielsweise der Versuch, die verdickte Haut selbst so zu behandeln wie ein Hühnerauge; man sollte dies tunlichst unterlassen. Das gleiche gilt, wenn sich Blasen in diesem Bereich gebildet haben. Ist die Haut einmal eingeritzt, kommt es leicht zu einer Infektion, die rasch in das Grundgelenk des großen Zehs vordringt. Es schwillt noch stärker an, rötet sich, der Schmerz nimmt zu, und Gehen wird zur Qual.
Zur Vermeidung einer Zerstörung des Gelenkes aufgrund der Infektion ist eine Behandlung mit Antibiotika dringend geboten. Befindet sich der Betroffene insgesamt in einem so angegriffenen Gesundheitszustand, kann es ziemlich lange dauern, bis die Infektion vollständig abgeklungen ist. Langfristig führt die für Hallux valgus typische Fehlstellung des Großzehengelenkes zu Verschleißerscheinungen und damit zu Arthrose (chronische Gelenkerkrankung). Hat man sich wegen der Fußballenschmerzen einen Schongang angewöhnt, besteht Gefahr, dass es auch an anderen Gelenken zu Arthrose kommt.
Operation
Ballenoperationen gehören zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen an den Füßen. Zur Korrektur der Deformität erfolgt eine Operation, in deren Verlauf das geschädigte Gelenk durch Abtragen des Knochens entfernt wird. Als Ersatz bilden sich an seiner Stelle nach und nach kräftige Bänder aus faserreichem Gewebe, die dem großen Zeh eine gewisse Beweglichkeit ermöglichen, aber nicht immer die Funktionsfähigkeit eines Gelenks erreichen.