Es gibt auch heute noch keine Therapie, die die Ursache einer Erkältung bekämpfen könnte. Man kann jedoch versuchen, die Widerstandskräfte des Körpers zu erhöhen und die Symptome zu lindern. Eine Erkältung besteht nicht nur aus einem, sondern aus mehreren Krankheitsbildern mit ähnlichen Symptomen. Sie alle werden durch Viren hervorgerufen, die vor allem durch Niesen und Husten, daher durch Tröpfcheninfektion, auf andere Menschen übertragen werden.
Ursachen
Es gibt sehr viele verschiedenartige Virustypen, die eine Erkältung verursachen können. Innerhalb dieser Gruppen gibt es wiederum vielfältigste Variationen der Virusoberflächen. Eine gegen alle Erregung wirksame Impfung, die die Körperabwehr vor einer Infektion mit Virusteilen konfrontiert und somit aktiviert, gibt es daher bis heute nicht. Und auch nach einer durchgestandenen Erkältung ist man nicht dagegen gefeit, erneut zu erkranken, da dann ein ganz anderer Virustyp die Ursache sein kann.
Symptome
Die Symptome einer Viruserkrankung sind den meisten Menschen nur allzu bekannt. Zunächst fühlt man sich oft nur etwas unpässlich, hat eventuell Kopf- oder Gliederschmerzen und fröstelt. Nach wenigen Stunden, manchmal auch erst nach Tagen, entwickelt sich dann das Vollbild der Erkrankung mit Halsschmerzen, Heiserkeit, Schnupfen und eventuell Fieber. Der trockene Hals fühlt sich wund an und schmerzt besonders beim Schlucken. Die Halslymphknoten und Mandeln schwellen oft als Zeichen der Entzündung an und können dann ebenfalls schmerzen. Die Nase beginnt zu laufen, begleitet von häufigem Niesen. Das Sekret ist zunächst eher dünnflüssig, wird im Verlauf der nächsten Tage dann aber zusehends zäher und schleimig; die Nase verstopft. Die Halsbeschwerden steigern sich oft zu Husten, der auch von Auswurfbegleitet sein kann.
Nach einer Woche sollten diese Symptome weitgehend abgeklungen sein. Bei Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen, besonders bei Rauchern, zieht sich die Erkrankung aber auch oft über einen längeren Zeitraum hin.
Risikopatienten
Alte und unterernährte Menschen sind in ihrer Abwehrfähigkeit eingeschränkt und können den zusätzlichen Abwehrleistungen, die ihrem Körper mit jeder neuen Infektion abverlangt werden, oft nicht gerecht werden. Besonders gefährdet sind Personen mit chronischen Herzkrankheiten oder Lungenleiden, wie etwa Asthma, Emphysem oder chronischer Bronchitis.
Für Kinder bedeutet eine Erkältung zwar im allgemeinen keine besondere Gefahr, sie sind jedoch anfälliger für jede Viruskrankheit, da ihr Immunsystem noch nicht völlig ausgereift ist. Oft erkranken sie mehrmals im Jahr. Gerade bei Kindern beginnen jedoch auch andere Viruskrankheiten mit den Symptomen einer Erkältung, bevor sich die eigentlichen abweichenden Merkmale zeigen. Man sollte daher Erkältungen bei Kindern nicht vorschnell verharmlosen, sondern genau beobachten.
Behandlung
Da man die Ursachen der Erkältung nicht behandeln kann, muss man sich auf eine Linderung der unangenehmsten Symptome beschränken. Wichtig ist, dass man sich am Anfangsstadium umsichtig verhält, sich schont und warm hält, das Rauchen einstellt und möglichst zuhause bleibt. Der Körper signalisiert, dass er seine Kraft zur Abwehr braucht; man sollte diese Signale nicht ignorieren oder mit Medikamenten unterdrücken.
Gegen die Halsschmerzen helfen oft schon Lutschbonbons mit Eukalyptus oder Menthol. Ist die Nase durch Schleim verstopft oder tritt Husten auf, empfiehlt sich ein Dampfbad mit ätherischen Ölen. Der Schleim löst sich und die Entzündung der Schleimhäute wird gelindert. Man füllt dazu kochendes Wasser in ein Gefäß mit Kamillenblüten oder Menthol und stellt dieses vorsichtshalber in eine größere Schüssel. Dann atmet man etwa zehn Minuten unter einem Tuch die heißen Dämpfe ein. Ist die Nase außerordentlich stark angeschwollen, empfiehlt es sich, vorher Nasentropfen zu nehmen, damit die Dämpfe gut eindringen können und so auch die Nasennebenhöhlen erreichen.
Man sollte auch viel Suppe essen und Tee trinken. Man schwitzt dann, und die Körpertemperatur wird etwas niedriger. Mit Medikamenten sollte man vorsichtig sein, da sie den Krankheitsverlauf keineswegs verkürzen, sondern allenfalls einige Symptome kurzfristig unterdrücken. Das gilt vor allem für die teuren und vielfältig im Handel befindlichen Mischpräparate, bei denen sich oft sogar die Wirkungen der Einzelsubstanzen gegenseitig aufheben.
Ein leichteres Fieber bedarf keiner Senkung. Bei über 40° C kann es jedoch bei kleinen Kindern oder Risikopatienten mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol gedämpft werden. Diese Substanzen können auch zur Linderung starker Schmerzen verwandt werden.
Schleimhautabschwellende Nasentropfen können kurzfristig genommen werden, eine zu lange Anwendung führt jedoch reaktiv zu einer noch verstopfteren Nase und sollte vermieden werden. Hustenstillende Mittel haben den bedenklichen Effekt, dass der zum Entfernen des Schleims notwendige Hustenreflex unterbunden wird. Sie sollten nur angewendet werden, wenn der Husten das Einschlafen verhindert.
Komplikationen
Oft treten Erkältungsbläschen an der Lippe oder am Nasenrand auf. Diese werden durch Herpesviren verursacht, die ständig im Körper überdauern und immer dann aktiviert werden, wenn die Abwehr geschwächt ist. Neigt man zu Herpes, kann man einigermaßen vorbeugen, indem man die Lippen mit einer Salbe feucht hält. Wenn die Bläschen sehr groß und schmerzend sind oder lange nicht abheilen, kann man sich ein geeignetes Medikament verschreiben lassen.
Ein ernsteres Problem entsteht, wenn die Erkältung sich zu einer akuten Bronchitis ausweitet. Betroffen sind besonders Menschen mit chronischen Bronchialerkrankungen, Raucher und alte Menschen. Es treten ein starker, schmerzhafter Hustenreiz auf sowie eine erschwerte, keuchende oder pfeifende Atmung und Fieber. Der abgehustete Schleim ist oft gelblich oder grünlich, als Zeichen einer hinzugetretenen bakteriellen Infektion. Liegen diese Symptome vor, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, da dann eine Antibiotikatherapie notwendig wird.
Mandelentzündungen treten ebenfalls im Gefolge einer Erkältung und vor allem bei Kindern auf. Die Mandeln sind geschwollen, stark gerötet und es bestehen Schluckbeschwerden. Um weiteren Schäden vorzubeugen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Kinder bekommen im Zusammenhang mit einer Erkältung manchmal auch eine Mittelohrentzündung. Es bestehen Verbindungsgänge zwischen Mund- und Ohrhöhle, und die Erreger dringen bis in das Mittelohr vor. Hinter dem Trommelfell verursachen sie eine stark schmerzende Entzündung. Auch hier ist eine gezielte Therapie notwendig.
Nasennebenhöhlenkatarrh
Schließlich tritt bei recht vielen Menschen eine eitrige Entzündung der Nasennebenhöhlen auf, da diese über kleine Verbindungsgänge zur Nasenhöhle verfügen. Schmerzen über und unter den Augen, Kopfdruck oder -schmerzen, eitriger Ausfluss aus der Nase und Fieber können sich einstellen. Dampfbäder und schleimhautabschwellende Mittel vermögen hier Linderung zu schaffen. Oft ist jedoch eine medikamentöse Behandlung notwendig, oder der Eiter muss durch eine Spülung entfernt werden.