Eine Brille ist das einfachste Hilfsmittel, um einen Sehfehler zu korrigieren. Aber auch zum Schutz des Auges vor Fremdkörpern und gefährlichen Lichtstrahlen sind Brillen unentbehrlich.
Viele Sehfehler lassen sich problemlos mit Hilfe einer Brille beheben. Kurzsichtige können beispielsweise ohne Brille entfernte Objekte nicht scharf wahrnehmen, weil die ins Auge einfallenden Lichtstrahlen sich nicht auf der Netzhaut vereinigen, sondern schon vorher. Die Brille verlegt den Brennpunkt weiter nach hinten, so dass er mit der Netzhaut zusammenfällt. Die häufigste Ursache für Kurzsichtigkeit ist ein zu langer Augapfel. Ein entsprechend geformtes Brillenglas kann diese Fehlsichtigkeit beheben.
Bei Weitsichtigkeit ist es umgekehrt, der Augapfel ist zu kurz. Die Lichtstrahlen zielen auf einen Punkt, der hinter der Netzhaut liegt. Das führt dazu, dass nahe Objekte nicht gestochen scharf wahrgenommen werden. Im Gegensatz zu Kurzsichtigen können Weitsichtige den Brennpunkt unbewusst korrigieren, wobei die Augen jedoch übermäßig angestrengt werden; das wiederum führt zu Kopfschmerzen und Müdigkeit. Durch die richtige Brille lässt sich jedoch auch dieser Sehfehler problemlos korrigieren.
Astigmatismus – auch als Stabsichtigkeit bekannt – ist in der Regel auf eine unregelmäßige Krümmung der Hornhautoberfläche zurückzuführen. Die parallel auf das Auge auftreffenden Strahlen können nicht auf einem gemeinsamen Brennpunkt vereinigt werden, und das Bild wird unscharf verzerrt. Stabsichtigkeit tritt oft zusammen mit anderen Sehfehlern auf, aber meist reicht eine Brille aus, um die verschiedenen Arten der Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Die Krümmung der Linse verändert sich, um das Auge auf nahe Objekte scharfzustellen. Deshalb besitzt die Linse eine gewisse Elastizität, die jedoch mit zunehmendem Alter schwinden kann. Das führt zu einer Unschärfe beim Nahsehen. Es entsteht eine altersbedingte Weitsichtigkeit, und zur Korrektur dieses Sehfehlers wird der Augenarzt eine Lesebrille verordnen. Erste Anzeichen der Alterssichtigkeit (Presbyopie) treten ab dem 40. Lebensjahr auf.
Sehfehlerkorrektur
Eine Brille kann auch zur Korrektur der Amblyopie beitragen, einer Schwachsichtigkeit ohne organischen Fehler, wobei nur die Sehschärfe eines Auges vermindert ist. Bei diesem Sehfehler übernimmt das gesunde Auge die ganze Arbeit. Wird diese Form der Fehlsichtigkeit bei Kindern rechtzeitig entdeckt, lässt sie sich auf verschiedene Arten korrigieren, beispielsweise durch eine Brille mit einer Milchglasscheibe vor dem gesunden Auge, die das Kind zwingt, mit dem fehlsichtigen Auge zu sehen. Daraufhin verbessert sich die Sehkraft des „schlechten“ Auges. Hilft dies nicht, kann das schwachsichtige Auge in vielen Fällen durch eine Operation geheilt werden, vorausgesetzt, die Fehlsichtigkeit wird frühzeitig erkannt. Eine Augenuntersuchung ist deshalb bei allen Kindern wichtig.
Nach operativer Entfernung eines grauen Stars – also der getrübten Linse – verschreibt der Augenarzt Kontaktlinsen oder eine Starbrille als Ersatz für die entfernte Augenlinse, so dass der Patient wieder normal sehen kann. Bestimmte Krankheiten wie zum Beispiel Meningitis (Hirnhautentzündung) können zu einer Überempfindlichkeit der Augen gegen helles Licht führen. In einem solchen Fall kann eine Sonnenbrille helfen, vor allem wenn sie phototrope Gläser hat, daher Gläser, die automatisch dunkler werden, je heller das Licht ist. Bei zahlreichen Arbeitsverfahren sind Schutzbrillen gesetzlich vorgeschrieben, wenn die Gefahr besteht, dass die Augen durch eindringende Fremdkörper oder durch Strahlen geschädigt werden. Sehfehler können bei einem routinemäßigen Sehtest diagnostiziert werden, und da in vielen Fällen eine möglichst frühe Behandlung wichtig ist, sollte man regelmäßig seine Augen untersuchen lassen.
Brillengläser
Ein Brillenglas ist eine Linse aus Glas oder Kunststoff, deren Vorder- und/oder Rückseite gekrümmt ist. Entsprechend dem. Sehfehler ist die Linse so geformt, dass die ins Auge fallenden Lichtstrahlen in einem Winkel gebrochen werden, der sie genau auf der Netzhaut zusammentreffen lässt. Bei der Anfertigung einer Brille nach ärztlicher Verordnung werden die Glas- oder Kunststofflinsen in der erforderlichen Stärke geschliffen und poliert.
Einstärkengläser dienen zur Korrektur eines bestimmten Sehfehlers, wie etwa der Weitsichtigkeit.
Zweistärkengläser (Bifokalgläser) haben zwei Stärken, eine für die Ferne und eine für die Nähe, aber es kann sich auch um eine Kombination aus planparallelem Glas und Korrekturlinse handeln, wenn beispielsweise nur für die Nähe, nicht jedoch für die Ferne eine Korrekturlinse benötigt wird. Außerdem gibt es auch Dreistärkengläser (Trifokalgläser) – für Nähe, Mitte und Ferne – so wie Mehrstärkengläser mit einem fließenden Übergang vom Fern- zum Nahteil, die es dem Träger ermöglichen, in jeder Entfernung scharf zu sehen. Frage deinen Optiker, ob es möglich ist, auch sehr starke Brillengläser etwas vorteilhafter zu präsentieren. Entspiegelt man sie beispielsweise, erscheinen selbst dicke Linsen nicht ganz so wuchtig, und darüber hinaus lässt es sich damit noch besser sehen.
Brillengestelle
Beim Anpassen einer Brille kommt es vor allem darauf an, dass das Gestell richtig sitzt und die Gläser in der richtigen Position eingepasst sind. Außerdem legen die meisten Leute Wert darauf, dass die Brille zu ihrem Äußeren passt.
Schutz- und Sonnenbrillen
Eine Sonnenbrille schützt die Augen vor zu hellem Licht. Sie filtert einen Teil der ultravioletten und Infrarotstrahlen aus dem Sonnenlicht heraus. Infrarotstrahlen können die Augen im Innern verbrennen und zu einer Sehbehinderung führen, UV-Strahlen schädigen die Hornhaut. Daher muss unter einer Höhensonne und beim „Verblitzen“ während des Schweißens eine dunkle Schutzbrille getragen werden. Beide Arten von Strahlung können Kopfschmerzen, Übelkeit und Augenreizungen verursachen. Zu beachten ist, dass eine normale Sonnenbrille keinen vollständigen Schutz gegen starke UV- und Infrarotstrahlung bietet. Grundsätzlich sollte man auch mit Sonnenbrille niemals direkt in die Sonne schauen. Schutzbrillen haben Gläser aus bruchsicherem Glas oder Kunststoff und schirmen das Auge auch seitlich ab.