Die Bärensprache

Sprache der schwulen Bären | © Natallia Lipchanka - stock.adobe.com

Auch in der schwulen Bären-Szene haben sich bestimmte Codes entwickelt. Typisch für die Bären ist ihr herzliches „Woof!“.

Woher das für Bären-typische „Woof!“ kommt, weiß keiner so recht. Sicher ist, dass es ein Wort aus dem Englischen ist und es sich in Bärenkreisen um einen Ausruf der Begeisterung handelt. Oft verwenden es Bären auch zur ersten Kontaktaufnahme in Chaträumen.

Warum es gerade ein „Woof!“ ist und kein „Grrr“, weiß keiner so recht. Schließlich beherrschen die echten Bären in der freien Natur auch kein „Woof“. Die einzigen Tiere, die diesen Laut von sich geben, sind gegebenenfalls Hunde oder Wölfe. In den Duden hat es das Wort leider noch nicht geschafft, aber wer weiß, vielleicht wird es noch etwas.
Bärencodes

Schon alleine für den Bartwuchs haben die Bären eigene Codes entwickelt. Darüber hinaus gibt es zum Beispiel auch Einteilungen für den Pelz, die Größe, das Gewicht und viele mehr. Wir haben alle für dich relevanten Codes aufgelistet.

Der Bart-Faktor
0 (Wenig bis kein Bart) Ein solcher Bart ist das absolute Minimum, das noch als Bart bezeichnet werden kann.
1 (Sehr schwacher Bart) Das ist die Art Bart jeder Männer, die einen schwachen Bartwuchs haben. Dieser Typ von Bart befindet sich ständig in der 1-Wochen-Phase.
2 (Schwacher Bart) Stets sehr kurz gehaltener oder geformter Bart.
3 (Dünner Bart) Ein Bart nach allen Kriterien, aber geformt und kurz gehalten.
4 (Überwiegend voll) Vollbart mit Ausnahme einiger sichtbarer kahler Stellen oder getrimmt.
5 (Vollbart) Ein Vollbart, nicht unbedingt getrimmt, aber auch noch nicht buschig. Darf einige kahle Stellen bei genauerem Hinsehen aufweisen. Gewöhnlich fallen Bärte, die voll und abgerundet sind, in dieser Kategorie.
6 (Sehr voll) Ein Vollbart, nicht getrimmt. Können leicht buschig sein, haben aber keine kahlen Stellen.
7 (Länglich/buschige Bärte) Ein Voll- oder geformter Bart mit geringfügig längerem Haar. Dieser Bart ist nicht getrimmt und deutlich buschig.
8 (Sehr lange Bärte) Diese Bärte sind gewöhnlich sehr buschig und haben lange keine Schere mehr gesehen.
9 (Gürtelschnallenlage Bärte) Diese Bärte sind sehr lange und reichen oft bis zur Brust oder weiter nach unten.

Der Pelz-Faktor „f“
f++ weit oberhalb durchschnittlichen Pelzes
f+ über dem Durchschnitt
f behaart im bärigen Sinn
(ohne) „neutral“, durchschnittliche Behaarung
f- unter dem Durchschnitt
f–weit entfernt vom durchschnittlichen Pelz

Der Größe-Faktor „t“
t++ ein Bär von imposanter Größe
t+ größer als der Durchschnitt
t groß, aber nicht sehr groß
(ohne) durchschnittliche Größe
t- kleiner als der Durchschnitt
t– ein Bär von sehr kleiner Statur

Der Gewichts-Faktor „w“

w++ ein runder Bär/Big Teddy Bear
w+ ein kräftiger Bär
w Bär mit einem Bauchansatz
(ohne) durchschnittliches Gewicht
w- ein dünner Bär (Otter)
w– ein sehr schlanker Bär

Der Jungbären-Faktor „c“
c++ ein ganz junger Boy für einen Daddy (ca. 18-22 Jahre)
c+ ein echter Jungbär so wie es sich gehört (ca. 22 -26 Jahre)
c hier ist noch eine Neigung zum Jungbären erkennbar (ca. 26-30 Jahre)
(ohne) das ist kein Jungbär mehr (ab 30 Jahre)
c- Er sieht aus wie ein Jungbär, ist aber keiner mehr

Der Daddy-Faktor „d“
d++ Daddy mit unbedingter Autorität
d+ ein Daddy, wie er leibt und lebt
d Tendenz zum Daddy
(ohne) kein Daddy
d- sieht wie ein Daddy aus, ist er aber nicht

Der Grapsch-Faktor „g“
Dieser Faktor gibt an, ob jemand gerne berührt wird.
g++ Liebt es, zu berühren, egal ob zu Hause oder öffentlich. Umarmt neckische, aber unbekannte Bären auf offener Straße.
g+ wird die meiste Zeit gern berührt
g allgemein bärige Zuneigung, aber eher reserviert gegenüber unbekannten…
(ohne) durchschnittliches Verlangen nach Berührungen
g- Mag es generell nicht, wenn man in seine Persönlichkeit/Lebensweise eingreift.
g– „Komm‘ mir bloß nicht zu nahe!“

Der Experimentier-Faktor „k“
k++ macht wirklich ALLES mit … und wir meinen ALLES!
k+ probieren geht über studieren; neuen Ideen zugetan
k Offenherzig. Könnte EINIGE Dinge auf der „Speisekarte“ wählen.
(ohne) „Konrad Adenauer“ (erster deutscher Bundeskanzler, steht für konservatives Verhalten)
k- hat eindeutige ABSOLUTE Abneigungen
k– völlig Vanille

Der Sex-Faktor „s“
s– streng monogam/beziehungsorientiert. Keine sexuellen Kontakte außerhalb, in einigen Fällen sogar NUR in Beziehungen.
s- beziehungsorientiert. Zieht eine feste Beziehung dem Herumspielen vor, allerdings wird das Spektrum des Wortes „Beziehung“ hier nicht näher definiert.
(ohne) ohne Beziehungswunsch
s neutrale Ansichten zu Beziehungen/Monogamie
s+ wird im Allgemeinen offene Beziehungen bilden
s++ streng polygam, geht NUR sehr offene Beziehungen ein

Der Muskel-Faktor „m“
m++ bist du Arnold Schwarzenegger
m+ ist zweifellos ein Holzfäller-Typ
m ein Arbeiter-Typ
(ohne) keine Besonderheiten

Der Bestückungs-Faktor „e“

e++ wird sogar von Hetero-Männern vollständig respektiert
e+ erweckt Aufmerksamkeit
e bemerkenswert
(ohne) übliche Anerkennung

Der Naturburschen-Faktor „r“
r++ „Grizzly Adams“ (Dan Haggerty aus der Serie „Der Mann in den Bergen“)
r+ Flanell/Jeans/Wolle sind quasi zweite Haut
r verbringt einen Großteil seiner Freizeit in freier Natur/Camping
(ohne) verhält sich neutral
r- zieht Aktivitäten in geschlossenen Räumen vor (Skat, Mensch-ärgere-Dich-nicht,…)
r– wurde noch nie draußen gesehen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen